Steinklee
Hallo ,
Hier findest du eine Monografie über den Steinklee, erstellt von Sylvia. Herzlichen Dank dafür.

Echter Steinklee
Lat. Name:
Melilotus officinalis
Familie:
Fabaceae
Drogen-Name:
Meliloti herba
Synonyma/Volksnamen:
Gelber Steinklee, Honigklee, Melilotenklee
Botanik:
Steinklee ist ein- bis zweijährig und wird bis zu 1,5 m hoch. Die Blätter sind dreiteilig gestielt, die Einzelblätter breit lanzettlich und gezähnt. Er gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Der Blütenstand ist traubenartig, mit kleinen gelben Blüten; blüht von Mai bis September. Der Echte Steinklee ist verwandt mit dem Weißen Steinklee (Melilotus albus), der die gleiche Wirkung aufweist.
Ernte:
Steinklee ist in der Natur nur noch selten zu finden; an Bahndämmen auf Kiesplätzen, an Wegrändern. Die Sammelzeit ist während der Blüte von Juni bis August. Die oberen Teile des Krauts lässt man in Büscheln kopfüber langsam im Schatten trocknen und füllt sie in Gläser.
Inhaltsstoffe:
Kumaringlykoside, Melilotsäure, Gerbstoffe, Schleim, Flavonoide, Calcium
Wirkweise:
Gerinnungshemmend (blutverdünnend), ödem- und entzündungshemmend, Förderung des lymphatischen und venösen Rückflusses; harntreibend, erweichend, schlaffördernd; Einschleuserpflanze für Calcium
Anwendung:
Zur Ödemprophylaxe, bei chronisch-venöser Insuffizienz, Wadenkrämpfen, Hämorrhoiden, Lymphstauungen, geschwollenen und verhärteten Drüsen, Kopfschmerzen, Einschlafproblemen, Ohrentzündungen
Zubereitung und Dosierung:
Tee: 2 Teelöffel der frischen oder getrockneten Pflanzen mit ¼ l Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, 2-3 Tassen täglich
Umschläge, Spülungen oder Bäder mit dem Teeaufguss: bei Augenentzündungen, Mittelohrentzündung, bei eitrigen Wunden, bei Drüsen- und Gelenkschwellungen bzw. Drüsenverhärtungen, Lymphknoten, Geschwüren, Furunkeln;
als Gesichtswasser bei Couperose
Tinktur: innerlich gegen Kopfschmerzen und entzündete und geschwollene Glieder
Salbe: Vorbeugung von Thrombosen, bei Drüsen- und Gelenkschwellungen etc. (siehe Umschläge)
Homöopathie: Melilotus D4 bis D6 bei Kopfschmerzen und Migräne, 10 Tr. mehrmals täglich
H. v. Bingen: warmer ausgedrückter Saft der Steinkleeblumen helfe bei Ohrenschmerzen
Nebenwirkungen und Kontraindikationen:
Bei Überdosierung kann es zu Kopfschmerzen und Erbrechen kommen; bei extrem hoher Dosierung sogar zum Herzstillstand.
Patienten, die bereits Blutverdünner wie Marcumar einnehmen, sollten keinen Steinklee konsumieren.
Kommission E:
Positiv-Monografie
Volksheilkunde/Geschichte:
Bei den Kelten wurde der Steinklee als heilige Pflanze verehrt. Nur bei abnehmendem Mond, wenn kein Ostwind weht, wurde er gesät. Er wurde jahrhundertelang als Futterpflanze genutzt; heute wird der Rotklee bevorzugt. Als Hülsenfrucht wird er heutzutage auch als Gründung gesät.
Tabernaemontanus nannte den Steinklee „Siebengezeit“, weil im Garten der Geruch siebenmal am Tag komme und gehe. Nur ausgerupft behalte er den Duft und wolle dann „Wetterkaut“ genannt werden.
Mythologie:
Steinklee ist von sanftem Wesen, eine Pflanze der weiblichen Gottheit, die den Frühling begleitet.
Er wurde in früheren Zeiten vor einer Reise in die Schuhe gelegt, diente als Schutz und guten Geschäften. In Kleidung eingenäht, sollte er eine sympathische Ausstrahlung verleihen (guter Geruch).
Besonderes:
Getrocknet riecht der Steinklee waldmeisterartig; man kann damit einen schönen Duft in die Wohnung bringen.
Ein Steinklee-Likör lässt sich pur ebenso wie mit Wasser, Sekt oder Weißwein verdünnt, trinken.
Als Pulver kann er als Gewürz zur Käseherstellung oder in Quarkspeise verwendet werden.
Auch Kräuterlimonaden kann man mit ein wenig Steinklee aromatisieren.
Für Tiere ist der Steinklee giftig!
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