Hirtentäschel

Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Sie ist in Europa und Asien heimisch und wächst auf Wiesen, Äckern sowie an Wegrändern und Schuttplätzen.

Botanik

Die Pflanze hat eine höhe von 10-50 cm und bildet grundständige Blattrosetten aus. Die Blätter sind wechselständig und ungeteilt. Die Blüten sind weiß und bilden dichte Trauben. Die Frucht ist ein schmal länglichem gefurchten Schötchen, welches an ein Hirtenbeutel erinnert.

Ernte

Die beste Zeit, um Hirtentäschel zu ernten, ist kurz vor seiner vollen Blütezeit (März bis Juni je nach Standort). Die Pflanze wird abgeschnitten und an einem luftigen Ort getrocknet.

Inhaltsstoffe

Hirtentäschel enthält Senföl-Glykoside, Phenolcarbonsäuren, Flavonoide und Schleimstoffe.

Wirkung

Hirtentäschel wird hauptsächlich bei Blutungen eingesetzt, insbesondere bei Nasenbluten und Frauenleiden. Es wird auch als Venenmittel und bei Durchfall eingesetzt.

Anwendung

Hirtentäschel kann als Tee, Tinktur oder als Aufguss verwendet werden. Es kann auch als Salbe oder Wickel zur äußerlichen Anwendung verwendet werden.

Nebenwirkungen

Hirtentäschel ist im Allgemeinen gut verträglich, aber es können allergische Reaktionen wie Hautausschläge und Juckreiz auftreten.

Kontraindikationen

Hirtentäschel sollte bei Schwangeren vermieden werden, da es die Wehen fördern kann. Es sollte auch bei Personen vermieden werden, die Antikoagulanzien einnehmen.

Kommission E

Hirtentäschel wurde von der Kommission E des Bundesgesundheitsamtes als wirksam bei Blutungen anerkannt.

Volksheilkunde

In der Volksheilkunde wurde Hirtentäschel auch gegen Durchfall, Zahnschmerzen und zur Wundheilung verwendet.

Geschichte

Hirtentäschel wurde bereits von den Römern als Heilpflanze verwendet und war im Mittelalter in Europa weit verbreitet. Es wurde auch von amerikanischen Indianern als Heilpflanze verwendet.