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Löwenzahn

Hallo ,

 

Hier findest du eine Monografie zum Löwenzahn. Eine heilende Pflanze und alles andere als Unkraut.

Löwenzahn

Als weit verbreitetes „Unkraut“ ist der Löwenzahn vielen Menschen bekannt. Doch hinter seiner scheinbaren Alltäglichkeit verbirgt sich eine Vielzahl von interessanten Aspekten.

Name: Löwenzahn

Lat. Name: Taraxacum officinalis

Familie: Asteraceae (Korbblütler)

Drogen-Name: Taraxaci herba (Löwenzahnkraut), Taraxaci radix (Löwenzahnwurzel)

Synonyma: Taraxacum vulgare, Leontodon taraxacum

 

Botanik:

  • Der Löwenzahn ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit einer Rosette aus grundständigen Blättern.
  • Die Blätter sind lanzettlich, gezähnt und haben charakteristische tiefgelbe Blütenköpfe.
  • Die Pflanze bildet eine lange, dicke Pfahlwurzel aus.
  • Sie kann bis zu 40 cm hoch werden.
  • Er weist auf gedüngten und festen Boden hin und kommt massenweise auf Kuhweiden und Wiesen vor.

 

Ernte:

  • Der Löwenzahn kann im Frühjahr oder Herbst geerntet werden.
  • Die Blätter werden vor der Blüte gesammelt, während die Wurzeln im Herbst oder zeitigen Frühjahr ausgegraben werden. Auch die Blüten können verwendet werden

 

Inhaltsstoffe:

als wichtigster Inhaltsstoff ist der Bitterstoff Taraxacin zu nennen, Flavonoide, Inulin, Kaliumsalze, Vitamine (A, B, C, D) enzymatisch wirkende Substanzen und Mineralstoffe.

 

Wirkweise:

  • Die Bitterstoffe im Löwenzahn regen die Produktion von Verdauungssäften an und unterstützen somit die Verdauung, d.h er regt die Sekretion der Leber an und wirkt positiv auf den Cholesterinstoffwechsel
  • Durch Bitterstoffe regt er Speichel- und Magensaftbildung und dadurch den Appetit an
  • Außerdem ist er ein mittel gegen Gallensteine, jedoch nur vorbeugend, nicht zum Auflösen von Gallesteinen
  • Nach Einnahme kommt es häufig zu einem „Harnstoß“- deswegen auch Pissblom genannt. Die harntreibende Wirkung nimmt jedoch bei Dauereinnahme nach einigen Tagen ab, daher nur zur Harnstoßkur für 2-3 Tage geeignet.
  • Weitere potenzielle Wirkungen umfassen entzündungshemmende, antioxidative und immunmodulatorische Eigenschaften.
  • Wirkt zudem Stoffwechselanregend auf das Bindegewebe. Neigungen zu Ablagerungen wie etwa bei Arthrose werden in Kombination mit Knoblauch sehr positiv beeinflusst.

 

Anwendung:

Löwenzahn wird traditionell zur Unterstützung der Leber- und Gallenfunktion, bei Verdauungsbeschwerden verwendet. Außerdem wurden in einigen Untersuchungen harntreibende, krampflösende, entzündungshemmende und stoffwechselanregende Wirkungen festgestellt

 

Bei Stoffwechselerkrankungen, Entschlackung und Allergie:

 20 g Löwenzahntinktur

20 g Brennnesseltinktur

20 g Ackerveilchentinktur

5 g Pfefferminztinktur

  • Alles vermischen und in eine Flasche geben. Für mehrere Monate 20-25 Tropfen Tinktur ca. ½ Stunde vor den Mahlzeiten in etwas Wasser einnehmen

 

Harnstoßkur für maximal 2-3 Tage:

 2 EL getrocknetes Kraut und Wurzel mit 500 ml heißem Wasser übergießen, 20 min ziehen lassen, täglich 2 Tassen trinken

 

Zur Appetitsteigerung:

  • 20-25 Tropfen Löwenzahntinktur ca. ½ Stunde vor den Mahlzeiten

 Zubereitung und Dosierung:

  • Frische Blätter im Frühjahr roh als Salatbeilage
  • Ganz junge Blätter mit langem weißem Schaft, können als reiner Löwenzahnsalat gegessen werden! Die Menge macht´s 😉
  • Löwenzahn-Tee. Die Dosierung des Tees beträgt etwa 2-3 Tassen pro Tag.
  • Löwenzahnwurzeln können als Tee, Kaffeeersatz (geröstet), Tinktur oder Extrakt zubereitet werden.

 

Am Gebräuchlichsten ist der Tinkturauszug aus Wurzeln und Kraut.

 

  • Essbar und dekorativ sind die Blüten.

 

Nebenwirkungen und Kontraindikationen:

 In der Regel wird Löwenzahn gut vertragen, bei vergebener Dosierung.

  • Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler sollte Löwenzahn vermieden werden.
  • Wegen der stark entwässernden Wirkung: Nicht für kleine Kinder unter 4 Jahren und bei älteren Menschen, die zu wenig trinken, bzw. eine eingeschränkte Trinkmenge haben
  • Bitterstoffe nicht bei Hyperaziden Reizzuständen, z.B Sodbrennen

 

 Kommission E:

Die Kommission E empfiehlt Löwenzahn bei Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit und Blähungen

 

Volksheilkunde/Geschichte:

 

In der Antike war der Löwenzahn den Römern und Griechen wohl nicht bekannt. Aufzeichnungen, in denen die Heilkräfte des Löwenzahns erwähnt werden, finden sich erst im 16. Jahrhundert.

In Frankreich wird Löwenzahn etioliert als Delikatesse genossen. Hierzu nimmt man vergilbte  Blätter (=etoliert) in einem Essig-Öl-Dressing und übergießt diese mit ausgelassenem Speck. Das Ganze wird mit gerösteten Weißbrotwürfeln garniert und serviert.

 

Mythologie:

Der Löwenzahn hat in verschiedenen mythologischen Traditionen eine symbolische Bedeutung. In einigen Kulturen wird er mit dem Sonnengott in Verbindung gebracht und als Symbol für Licht, Erneuerung und Ausdauer betrachtet. Die charakteristischen Pusteblumen des Löwenzahns wurden oft als Symbol für Wünsche und Träume interpretiert. Das Pusten der Samen in den Wind soll die Erfüllung von Wünschen bringen.

 

 

Besonderes: 

  • Der Löwenzahn ist eine Pflanze mit einer hohen Anpassungsfähigkeit und kann sich in verschiedenen Umgebungen verbreiten, einschließlich Rasenflächen, Wiesen und sogar auf Kieswegen.
  • Die Blätter des Löwenzahns sind essbar und werden manchmal in der Küche verwendet, z. B. in Salaten oder als Zutat in grünen Smoothies.
  • Die Pusteblumen des Löwenzahns sind bei Kindern beliebt, die Spaß daran haben, die Samen in den Wind zu pusten und die Verbreitung der Pflanze zu beobachten.
  • Der Löwenzahn ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, da er früh im Jahr blüht und reichlich Nektar und Pollen liefert.

 

 

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Bildnachweis:

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